Die Zukunft als Handlungsraum ist auch der Leitsatz des «Future Forecast 2025» Events der Digital Minds Society, der erneut im schönen Office von Ginetta in Zürich stattfinden konnte.
Einen Blick in die Zukunft zu wagen und Prognosen für 2025 abzugeben, ist in diesem Jahr besonders anspruchsvoll, denn die Zukunftsperspektive scheint uns entglitten zu sein. In der Komplexität der sich rasant überlagernden Entwicklungen verschwimmt unser Blick nach vorn. Verschiedene Indikatoren deuten darauf hin, dass wir den klaren Kompass für die Zukunft verloren haben:
Die gesellschaftlichen Diskussionen sind von Verunsicherung geprägt, Unternehmen suchen nach Orientierung, während gleichzeitig überzogene Erwartungen an technologische Lösungen gestellt werden. Die andauernden Krisen verstärken diesen Effekt – sie machen es zunehmend schwerer, eine verlässliche Vorstellung von dem zu entwickeln, was vor uns liegt.
Valérie Henzen, Sven Ruoss und Ioannis Martinis haben deshalb in diesem Jahr den Fokus auf Trends und Entwicklungen gesetzt, welche uns 2025 dabei unterstützen, eine resiliente und positive Zukunft zu gestalten.
Um von reaktiven zu proaktiven Zukunftsstrategien überzugehen, müssen wir sowohl technologische als auch menschliche Faktoren berücksichtigen und vereinen. Maschinen können sich (noch) nicht selbst reflektieren. Daher ist es in einer Zeit zunehmender KI-Integration entscheidend, die menschliche Selbstreflexion zu stärken, um Unsicherheiten und Veränderungen kritisch zu hinterfragen, sie mit den eigenen Werten abzugleichen und entsprechend zu handeln.










Und wenn KI zum geopolitischen Machtfaktor wird und grenzüberschreitende Auswirkungen hat, müssen wir zwingend eine Balance zwischen Innovation und Sicherheit (Regulierung) finden.
Die steigende Bedeutung von Technologie wird zudem ein grundlegendes Update der Bildungssysteme erfordern. Der Fokus liegt auf der Vermittlung von Future Skills wie kritischem Denken, Resilienz und der Fähigkeit, in unsicheren und komplexen Umfeldern zu agieren. 2025 könnte deshalb der technologische Wandel tatsächlich ein Treiber der Bildungsreform werden.
Vor 5 Jahren erfand Zukunftsforscher und Autor Jamais Cascio den Begriff BANI. Er steht als Akronym für ein chaotisches Zeitalter. Ein Zeitalter, in dem Gewissheiten brüchig werden, wir Ängste entwickeln, mit keiner Entscheidung richtigzuliegen, Kausalitäten nicht mehr gegeben sind und die Entwicklungen «da draussen» immer schwerer fassbar werden. Heute trifft dieses Akronym meines Erachtens noch wesentlich stärker zu als im April 2020 als der Artikel «Facing the Age of Chaos» von Cascio publiziert wurde.
Langeweile wird 2025 jedenfalls nicht aufkommen.
Wir sind gehalten, zu handeln.




Last modified: 1. April 2025